Eisenmangeltherapie und Wechselwirkungen
Zur Therapie eines Eisenmangels empfiehlt sich in vielen Fällen – neben der ärztlichen Kontrolle – die orale Einnahme medizinischer Eisenpräparate. Im Sinne einer erfolgreichen Behandlung sollte diese jeweils auf nüchternen Magen, eine Stunde vor der Hauptmahlzeit erfolgen. So kann das Eisen am besten vom Organismus aufgenommen (resorbiert) werden. Hingegen vermindern in der Nahrung oder in weiteren Präparaten enthaltenes Calcium, Magnesium und Zink die Resorption von Eisen – andererseits hemmt Eisen die Aufnahme dieser genannten Mineralstoffe.
Welche Inhaltsstoffe verringern die Eisenverwertung?
Zu den Inhaltsstoffen in Nahrungsmitteln, die eine Eisenverwertung verschlechtern, gehören: In Getreideprodukten, weissem Mehl, Nüssen und Samenkörnern enthaltene Phytate sowie Tannine in Tee und Kaffee. Auch Ballaststoffe können die Verwertung des eingenommenen Eisens reduzieren. Es gibt jedoch auch die Möglichkeit, die Eisenaufnahme im Darm durch bestimmte Nahrungsmittel zu verbessern. Hierzu tragen beispielsweise Vitamin C, Fleisch oder Fisch und bestimmte Eiweisse im Sauerkraut oder Sojasauce bei.
Eisen und Medikamenteneinnahme
Für Patient/inn/en, die sowohl von einem Eisenmangel als auch von Sodbrennen betroffen sind, kommt hinzu, dass Medikamente gegen letzteres Leiden zusätzlich die Resorption von Eisen behindern: Dies gilt sowohl für solche Mittel, welche die Magensäure neutralisieren (Antacida) als auch für Säureblocker (Protonenpumpenhemmer). Zudem zählt das Antibiotikum Chloramphenicol – das bei bakteriellen Infektionen zum Einsatz kommt – zu der Gruppe der Medikamente, die eine Eisenaufnahme verschlechtern.
Wechselwirkung zwischen Eisenpräparaten und weiteren Medikamenten
Andererseits können Eisenpräparate die Wirkung von Medikamenten negativ beeinflussen. So kann die Resorption von Antibiotika durch die Einnahme eines Eisenpräparates vermindert ausfallen. Dies betrifft verbreitete Wirkstoffe wie Ciprofloxacin und Tetracyclin. Auch kann die Wirkung von Schilddrüsenhormonen durch gleichzeitige Eisengabe beeinträchtigt werden. Der bei Bluthochdruck und Schwangerschaftsbluthochdruck angewendete Wirkstoff Methyldopa wird ebenfalls wesentlich durch die Einnahme von Eisen an der Resorption und damit seiner Wirkung gehindert. Daher sollte zwischen der Einnahme eines der genannten Medikamente und der eines medizinischen Eisenpräparates ein zeitlicher Abstand von mindestens 3 Stunden eingehalten werden.