Eisenmangel bei Frauen: Ursachen und Faktoren
Aufgrund von menstruellem Blutverlust haben Frauen ab Eintritt der Geschlechtsreife bis zur Menopause ein erhöhtes Risiko, einen Eisenmangel zu entwickeln. Ein leichter Eisenmangel tritt bereits oft schon bei einer durchschnittlich ausgeprägten Monatsblutung auf. Dementsprechend sind bei schätzungsweise 40 % der jungen Frauen die Eisenreserven erschöpft.
Kann durch Menstruation Eisenmangel entstehen?
Bei etwa jeder zehnten Frau gehen dem Körper während der Menstruation mehr als
1.4 mg Eisen pro Tag verloren. Ein solcher Verlust des wichtigen Spurenelements ist allein durch die Ernährung kaum auszugleichen. Ohnehin liegt bei etwa der Hälfte der Frauen die Eisenzufuhr unter der empfohlenen Tagesmenge. Hierzu dürfte auch die aktuell verbreitete Ernährungsweise beitragen: Diese zeichnet sich durch einen hohen Anteil von Getreideprodukten und Gemüse aus. Diese enthalten jedoch nicht selten zu wenig für den Körper nutzbares (bioverfügbares) Eisen für Personen mit einem Risiko für einen Eisenmangel, wie dies bei Frauen im gebärfähigen Alter der Fall ist. Hinzu kommt, dass naturgemäss eisenreichere Fleischprodukte von Frauen tendenziell in geringerem Maße konsumiert werden als von Männern. Eine regelmässige Kontrolle der Eisenwerte ist daher empfohlen, wenn die Regelblutung ausgeprägt ausfällt, bei häufigen Schwangerschaften sowie bei Blutspenderinnen. Wurde mithilfe von Labortests ein Eisenmangel festgestellt, sollte dieser umgehend und ausreichend behandelt werden.
Die orale Einnahme von Eisenmedikamenten ist hierbei die Standardtherapie.
Wenn orales Eisen nicht vertragen wird oder unzureichend wirksam ist,
besteht die Möglichkeit Eisen intravenös zuzuführen.
Eisenmangel in der Schwangerschaft
Eine besondere Situation stellt eine Schwangerschaft dar: In deren Verlauf – insbesondere der zweiten Hälfte – steigt der Eisenbedarf enorm an. Für die Deckung des eigenen Bedarfs und eine gesunde Entwicklung des Ungeborenen ist eine zusätzliche Aufnahme von etwa 800 mg Eisen während einer Schwangerschaft erforderlich. Durchschnittlich 5 mg Eisen sollten Schwangere daher pro Tag zu sich nehmen, so die Empfehlung von Experten.
In der Praxis kann diese hohe Dosis Eisen dem Körper nicht allein durch die eingenommenen Mahlzeiten zugeführt werden. Daher sollte besonders während der Schwangerschaft der Eisenstatus geprüft und ein etwaiger Mangel wiederum durch eine entsprechende Therapie (orale oder intravenöse Gabe von Eisen) ausgeglichen werden.